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Ortsgemeinde Gnas

Ortsgemeinde Gnas
Zur Geschichte des Marktes Gnas

Zusammengestellt von Walter Arras nach "Aus dem Tatschkerlande", "Gnas wie es war" und "Zu unserer lieben Frawen im Tornach"
alle von Sepp Thomanitsch
 

Wenn auch der Gang der Geschichte im Gnaser Tale wenig spektakulär verlaufen ist, so haben wir doch ein schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedeltes Gebiet vor uns. Die frühe Besiedelung unseres Tales mag der leichten Zugänglichkeit aus den Flußtälern von Mur und Raab, der Kultivierung kaum Widerstand bietenden Struktur der Höhenzüge, dem Wasser- und Holzreichtum und leicht gewinnbaren Nutzgestein zuzuschreiben sein. Bodenfunde, wie das "Maierdorfer Steinbeil" und der " Depotfund von Buchenstein" beweisen die schon sehr frühe Besiedelung unseres Tales. Der Buchensteiner Fund umfasste 17 Bronzegegenstände, darunter Palstäbe, Kelts, Lanzenstichblätter, Nägel, Schwertbruchstücke und Sicheln. Damit ist die Besiedelung unserer Gegend schon lange vor Christi Geburt nachgewiesen. Zu den frühen Zeugen menschlicher Besiedelung zählen auch die "Tumuli", das sind Grabhügel aus der Vor- und Frühgeschichte der hier ansässigen Bevölkerung. Sie enthalten meist eine kleine, aus Steinplatten grob gefügte Grabkammer mit Kohlen-und Knochenresten (Leichenbrand) und bescheidene Grabbeigaben. In einem Tumulus fand man neben Keramikbruch auch wassergrüne Glasschälchen und Glasbruchstücke. Das Glas deutet bereits auf römischen Einfluss hin; man kann daher als gesichert annehmen, dass diese Form der Grablege in Hügelgrabern noch um die Zeitenwende praktiziert wurde. Totenbrauchtum hält sich über lange Zeiträume, auch wenn in der Bevölke-rungsstruktur Veränderungen eingetreten sein sollten, daher ist die Identifikation mit einem bestimmten Volk sehr schwierig. Zuordnungen sind Spekulation, keinesfalls sind diese Tumuli Illyrer- oder Keltengräber.
Um Christi Geburt haben die Römer in friedlicher Durchdringung unser Land in Besitz genommen, es der Provinz Norikum eingegliedert, durch mehrere Jahrhunderte beherrscht und zu beachtlicher Blüte gebracht. Zeugen aus der Römerzeit sind die in unserer Gegend eher spärlich. Münzfunde, Goldmünzen des Kaisers Trajan (98-117 n.Ch.) und des Kaisers Vespasian (69 - 79 n.Ch.) und die schon erwähnten Grabbeigaben sind Zeugen römischer Herrschaft Ebenfalls durch Funde ist nachgewiesen, dass die Römer den Wert der Gleichenberger Säuerlinge erkannt hatten und die Quellen auch nützten. (Münzfunde, Grabstein im Gleichenberger Gebiet.)


Von der Völkerwanderung bis zum Jahr 1229

Der Hunnensturm 375 n.Ch. brachte Bewegung in die europäischen Völker, germanische Stämme überschreiten den Limes, die Römer ziehen sich zurück, Norikum versinkt. Die Völker wandern! Im Zuge der Völkerwanderung dringen die Slawen vorwiegend im 6.Jahrhundert aus Süden und Osten in unser Gebiet ein. Im allgemeinen erfolgte diese Ansiedlung auf friedlichem Wege. Das geschah entlang der alten Verkehrswege und an den alten Kultstätten. Auch unser Tal wurde slawisch, viele Ortsnamen wie Gnas, Raning, Radisch, Trössing deuten darauf hin. Politisch standen die Slawen in einem Abhängigkeitverhältnis zu den Awaren, in der Mitte des 7.Jhds. gelang es ihnen sich von den Awaren zu lösen. Um die Mitte des 8.Jhds. bedrohten die Awaren wiederum die slawische Selbständigkeit. Die Slawen riefen den bairischen Herzog Tassilo an und konnten sich mit dessen Hilfe endgültig von den Awaren befreien. Diese Verbindung mit den Baiern bedeutete den Beginn der Eindeutschung und der Christianisierung . Ihren Höhepunkt errichte diese Phase um 8oo n.Ch. als Karl der Große Tassilo absetzte, Bayern mit dem fränkischen Reich vereinigte, das Awarische Reich vernichtete und einen Teil desselben seiner Herrschaft unterwarf. Die Besitznahme durch die Baiern und Franken ging wiederum friedlich vor sich. In den neugewonnenen Gebieten, also auch in unseren Tälern durfte der deutsche Siedler vom König nur herrenloses oder enteignetes Gut zum Besitz verlangen. Dieses herrenlose Gut war aber zumeist Wildland das erst gerodet und urbar gemacht werden musste. Darauf deutet z.B. der Ortsname "Pernreith" hin. (reith = reuten = roden) Also dürfte "Pero" der Name des Mannes gewesen sein, der sich in Pernreith (Rodung des Pero) niederließ und das Land kultivierte. In vielen Ortsnamen unserer Pfarre stecken in Verbindung mit der Bezeichnung "Dorf" noch die Namen dieser bairischen und fränkischen Siedler. Dorf bedeutete damals eher eine Einzelansiedlung als ein Dorf von heute. So kommt Hirsdorf von Herreich (1317 ), Maierdorf von Magirdorf (1197 ), Ebersdorf von Ebergersdorf (1265), Katzendorf von Chaczendorf (1354), Poppo siedelte in Poppendorf. Mit diesen Namen ist die Siedlungsarbeit eines Herreich, Eberher, Chazzo, Chazillo und Poppo bezeichnet. Diese neuen fränkischen Grenzlande waren in Grafschaften eingeteilt und wurden von Grenzgrafen verwaltet. Ihnen standen anfangs noch die slawischen Stammesfürsten als "Unterbeamte" zur Seite.Unser Tal gehörte zur Grafschaft Dudleipa, nach einem heute unbekannten Ort "Tutleipin" genannt.

Um 900 drangen wiederum die Awaren in das Gebiet der heutigen Steiermark und Kärntens ein und ließen schreckliche Verwüstungen zurück. Die Bischöfe berichteten damals nach Rom, dass "....in der ganzen großen uns gehörigen Provinz Pannonien auch nicht eine Kirche mehr zu sehen sei..." Demzufolge stehen auch kaum Urkunden aus dieser Zeit zur Verfügung. Erst nach dem Sieg über die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 955 normalisierten sich die Verhältnisse und man konnte an Wiederaufbau und Neugründungen denken.
Von größter Bedeutung für die Geschichte unseres Marktes ist aber die erste Nennung des Wortes Gnas bzw.seines Vorläufers. In einer Urkunde vom 9. März 891 heißt es ".....iuxta aquam, que dicitur knesaha......"Nach deren Inhalt verleiht König Arnulf dem Erzbischof Dietmar von Salzburg unter anderem Besitz auch ein Lehen "am Bach der Knesaha heißt". Im Wort Knesaha steckt das slawische Wort knez =Fürst, Gebieter, daher kann mit Sicherheit angenommen werden daß die Entstehung von Gnas (Gnäs, Gnes) in die slawische Zeit fällt. Ebenso gibt uns die Urkunde Hinweise über die regionale Zugehörigkeit des Gebietes. "....in den slawischen Landstrichen in der Grafschaft Dudleipa am Ort Ruginesfeld, welche Herzog Chozil einst innegehabt hatte, sowie die in der gleichen Grafschaft gelegenen Güter, welche Reginger nahe bei dem Wasser, genannt Knesaha, als Lehen innehatte...". Das zur Verfügung stehende Urkundenmaterial läßt keine eindeutigen Schlüsse auf die "Urgeschichte" des Ortes Gnas zu. Ist der Ort nach dem Bach Knesaha benannt worden, oder erhielt der Bach den Namen von einer bereits bestehenden Siedlung ? Wo lag Ruginesfeld? Ist es das in einer Sage erwähnte sündige Rudna , (Rohr bei Trössing) das zur Strafe für seine Freveltaten im Sumpf versank? Als gesichert kann aber angenommen werden, dass eben im Gnasbachtale schon vor 891 Siedlungen bestanden haben und das Wort Knez=Fürst zeichnet diesen Ort und diesen Bach gegenüber der weiteren Umgebung eindeutig aus.


1229, Der Markt Gnas

Im 11 und 12 Jhd nimmt die Besiedelung und Kultivieriung der östlichen Steiermark einen gewaltigen Aufschwung. In einer Quelle jener Zeit, in der "Lebensgeschichte des Erzbischofs Konrad I." wird berichtet dass das ganze erzbischöfliche Gebiet, wozu auch die Oststeiermark gehörte, "...reich mit Dörfern, Schlössern und Anbauern ausgestattet sei und in Hinsicht auf Fruchtbarkeit und jedweder Gattung der Erträgnisse nicht viel hinter Österreich zurückstehe...."
Durch diesen Aufschwung und die dadurch erfolgte Verdichtung von Siedlungen, entwickelte sich Gnas rasch zu einer zu einer höheren Stellung unter den umliegenden Siedlungen. In einer Urkunde vom 29.Juni 1229 wird Gnas als "Forum Gnaese" bezeichnet. Allgemein übersetzt man Forum als Markt, die eigentliche Bedeutung ist aber "Gerichtsplatz". Wo Gericht gehalten wurde, dort wurde auch stets Markt gehalten und dort fanden sich die Bedingungen für den Aufschwung von Handel und Gewerbe. Und auf Gewerbe und Handel fußten die Marktprivilegien die von den Höchstellen vergeben wurden. In dieser Zeit war Gnas Patrimonialmarkt (grundherrschaftlicher Markt) der Wildonier und mit Privilegien ausgestattet.
In Urkunden aus den Jahren 1377 und 1382 werden die Bewohner des Marktes schon als Bürger bezeichnet. (Hainzel, der Wagner purger ze Gnaes", 22.2.1377 und "Hainrich, der Renschayd purger ze Gnezz", 24.6.1382)
Im Jahre 1487 kam Gnas durch Kauf an Kaiser Friedrich III, wodurch es landesfürstlicher Markt wurde und war dadurch auch im steir. Landtag vertreten. Kaiser Maximilian I. bestätigt in einer Urkunde aus dem Jahre 1516 die schon innegehabten Marktprivilegien und bewilligt zusätzlich für alle Samstage des Jahres einen Wochenmarkt. Kaiser Ferdinand III. bewilligt 1643 einen dritten Jahrmarkt, den Kathreinmarkt. Josef II.erteilt die Freiheit, jährlich zwei Viehmärkte abzuhalten. Die jüngste Marktverleihungsurkunde datiert vom 26.November 1893 und wurde von Kaiser Ferdinand verliehen.

Als landesfürstlicher Markt verfügte Gnas auch über ein Wappen, dessen erste Gestaltung leider unbekannt ist. Die Unterlagen wurden durch eine Feuersbrunst vernichtet. Kaiser Ferdinand I. entspricht dem Ansuchen der Gnaser Bürger und verleiht mit der Urkunde vom 19.Januar 1552 ein neues Wappen. Gnas war in der ersten Hälfte des 16.Jhds. im Besitze des in der männlichen Linie ausgestorbenen Geschlechtes der Reichenburger. Diese führten einen blauen Wolf im Schild. Den Gnasern wurde das verminderte Wappen dieses Geschlechtes verliehen. ".....einen weyßen oder Silberfarben Schillt darinn gegen den vorderen obern Egg ain vorderthaill aines Plawen Wolffs gestallt, auf seinenm Kopff habent ain Gelbe oder Goldtfarbe Cron mit offnem Maul, Rotter ausgeslagner zungen und seinen fürgeschossenen Fuessen...."


Das Marktwappen

Als landesfürstlicher Markt verfügte Gnas auch über ein Wappen, dessen erste Gestaltung leider unbekannt ist. Die Unterlagen wurden durch eine Feuersbrunst vernichtet. Kaiser Ferdinand I. entspricht dem Ansuchen der Gnaser Bürger und verleiht mit der Urkunde vom 19.Januar 1552 ein neues Wappen. Gnas war in der ersten Hälfte des 16.Jhds. im Besitze des in der männlichen Linie ausgestorbenen Geschlechtes der Reichenburger. Diese führten einen blauen Wolf im Schild. Den Gnasern wurde das verminderte Wappen dieses Geschlechtes verliehen. ".....einen weyßen oder Silberfarben Schillt darinn gegen den vorderen obern Egg ain vorderthaill aines Plawen Wolffs gestallt, auf seinenm Kopff habent ain Gelbe oder Goldtfarbe Cron mit offnem Maul, Rotter ausgeslagner zungen und seinen fürgeschossenen Fuessen...."


Kirche und Pfarre Gnas

Die Landstriche zwischen Raab und Drau waren schon 796 auf einer Bischofskonferenz dem Bistum Salzburg zugewiesen worden. Die Christianisierung stieß aber anfangs auf Widerstand der ansässigen Slawen, erst unter den slawischen Fürsten Priwina (um 850) und seinem Nachfolger Chozil konnte sich das Christentum endgültig durschsetzen..Die erste in Gnas errichtete Kirche dürfte eine Eigenkirche gewesen sein, d.h. sie wurde vom Grundherren gestiftet und mit Gütern zu deren Unterhalt ausgestattet. In der Urkunde vom 29.Juni 1229 wird auch ein "Hainricus, sacerdos in Gnaese" ( Heinrich, Priester in Gnas) als Zeuge genannt. Das läßt darauf schließen, dass zu dieser Zeit schon eine Kirche in Gnas gestanden sein muß. Erstmals wird eine Kirche in Gnas als Tochterkirche von Straden 1339 urkundlich erwähnt. Gnas wird als Pfarre erstmals am 22.Jänner 1365 genannt. Im Ausgang des Mittelalters wird die Kirche als weitbekannte Mariengnadenstätte "Zu unserer lieben Frawen im Tornach" genannt und war bis zum Ende des 18 Jhds. vielbesuchte Wallfahrtskirche. In Urkunden wird ab nun der hl Georg als Kirchenpatron genannt. 1842 wird die Kirche wiederum der hl.Maria geweiht, St.Georg wird als zweiter Kirchenpatron verehrt. 1879 wird der Name der Kirche auf "Maria, Königin der Engel" geändert.
Der älteste Teil unserer Pfarrkirche ist das im 12. Jhd als Kapelle erbaute Presbyterium. 1434 entstanden das Mittelschiff und der Turm in seiner quadratischen Grundform. Der Anbau der beiden Seitenschiffe war 1686 vollendet. Der damals die Kirche umschließende Friedhof war von starken Mauern mit Schießscharten umgeben, ein Turm verstärkte noch die Wehrhaftigkeit dieser Anlage. Der Kirchturm weist durch seine Form ebenfall auf mehrere Bauabschnitte hin. 1805 bekam er seine heutige Form.


Grenzlandschicksal

Volle drei Jahrhunderte musste die Oststeiermark als Bollwerk des Reiches immer wieder die Angriffe der Türken und der mit ihnen verbündeten Kuruzzen abwehren. Zwischen 1469 und 1483 erschienen alle ein bis zwei Jahre türkische Streifscharen in der Steiermark.1477 drangen sie bis Graz vor. 1532 hausten die Türken in fürchterlichster Weise unter Sultan Suleiman in der Steiermark, auch Gnas und seine Umgebungsorte wurden im Herbst dieses Jahres geeplündert und teilweise niedergebrannt. Richter und Rat von Radkersburg berichteten am 9. Sept. 1532 dass ".....der Türkh als feundt in der nach zu Veldpach, Gnäß unnd noch necher prenndt hat...." Nach den Türken kamen spanische und italienische kaiserliche Hilfstruppen durch unsere Gegend und wüteten derart, dass man nicht sagen konnte, ob der Türke oder der christliche Söldner mehr zu fürchten sei. "....durch Türckhen und Italiener verbranndt:Vogäw, Gnäß...."
Am meisten litt unser Landstrich unter den Kuruzzeneinfällen durch mehr als hundert Jahre. Die Kuruzzen, ungarische Rebellen, die, teilweise von den Türken unterstützt, sich gegen die Habsburger empörten, fielen immer wieder mordend, raubend und brennend ein und verschwanden ebenso rasch hinter der Grenze wie sie aufgetaucht waren. 1605 wüteten sie auch im Gnasbachtal. "....in Perlstarff in Gnässer Pfarr....", bei "....armen Undterthannen gen Poppendorff....", "....zue Vischa:Lamprecht Sundl genommen ein Roß, Weib und Kindt entführt....". Bei einem der verheerendsten Kuruzzeneinfällen im Jahre 1706, bei dem Gnas aber nicht betroffen war, hatte sich eine Abteilung Kuruzzen von der Hauptmacht abgesondert und zog gegen Gnas. Der Gnaser Ratsbürger Johann Tätzel sammelte sofort alle wehrfähigen Manner, bewaffnete sie und zog den Kuruzzen entgegen. Bei Katzendorf kam es zum Kampf, der aber bald mit der Flucht der Kuruzzen endete. Die Kuruzzen erlitten große Verluste, von der Schar der wackeren Gnaser wurde nur ein Lederegeselle getötet und eine Größere Zahl von Kämpfern verwundet. Auch die Beute konnte sich sehen lassen: eine große Fahne, 2 silberbeschlagene Pauken, Waffen und Sattelzeug. Leider wurden diese Trophäen durch den Brand von 1822 vernichtet. Ein Votivbildstock nächst der Bahnunterführung in Katzendorf erinnert an diesen Waffengang. Der Graf von Trautmannsdorf widmete den Gnaser Bürgern anstelle der verbrannten Originalfahne als Erinnerung an diese Waffentat eine Reiterstandarte. Die Inschrift: "ich wag's - Gott walt's!" 1707 fielen wiederum die Kuruzzen ein. Am 8.Dez. erhielt der Gnaser Pfarrer Schronitz die Nachricht, dass sich wiederum ein gewaltiger Kuruzzenhaufen bei St.Anna zusammenrotte und gegen Straden und Gnas zu ziehen beabsichtigte. Er verständigte die Bewohnerschaft des Ortes und der Gemeinden und forderte sie auf sich zu bewaffnen und zu verproviantieren. Am ächsten Morgen versammelten sich über 500 bewaffnete Bauern hinter den Mauern unserer Kirchenburg, bereit das Gotteshaus gegen jeden Angriff zu verteidigen. Um aber die umliegenden Ortschaften, vor allem Krusdorf und Grabersdorf vor einem Angriff zu bewahren, zogen ein Teil der Bauern und 20 Gnaser Bürger den Kuruzzen bis Straden entgegen. Die Führung ubernahm der Gnaser Kaplan Peter Bernhard Rodl, "....als welcher etwas beherzter Und mit den Bauersleith ziemlich guet umzugehen weiß....". Bei den Kuruzzen entstand dadurch das Gerücht, dass sich eine gewaltige Streitmacht nähere, sie wagten keinen Angriff und zogen sich wieder zurück. Pfarrer Schronitz mußte sich aber dann gegenüber dem Bischof rechtfertigen,warum er ausgerechnet einen Kaplan, der doch andere Aufgaben zu erfüllen habe, mit dieser Mission betraut habe.


Der Name Gnas

Der erste bekannt Name stammt aus slawischer Zeit und ist Knesaha, das heißt Fürstenbach, womit aber nicht der Ort sondern der Gnasbach gemeint war. Im 11. und 12. Jahrhundert nimmt die Besiedelung der östlichen Steiermark zu. Durch diesen Aufschwung von Siedlungen entwickelte sich Gnas rasch zu einer höheren Stellung unter den umliegenden Siedlungen. In einer Urkunde vom 29. Juni 1229 wird Gnas als „Forum Gnaese“ bezeichnet. Allgemein übersetzt man Forum als Markt, die eigentliche Bedeutung ist aber „Gerichtsplatz“. In Urkunden aus den Jahren 1377 und 1382 werden die Bewohner schon als Bürger bezeichnet.


Der große Brand 1822

Der Große Brand von Gnas war am 15. Juni 1822. Aus dem Schornstein einer Schmiede kam ein Feuerfunken und zündetet die Strohdächer an. Die beiden Häuserreihen standen in Flammen. Die Pfarrkirche blieb vom Feuer verschont. 55 Wohnhäuser samt Wirtschaftsgebäuden fielen dem Brand zum Opfer, nur neun Häuser blieben unbeschädigt. Obwohl bereits 1817 einen Feuerspritze angeschafft wurde, dauerte der Brand 8 Tage.


 

Die Ersterrichtete Kirche in Gnas dürfte eine Eigenkirche gewesen sein. Das heißt sie wurde von den Grundherren gestiftet. Gnas wird als Pfarre erstmals am 22. Jänner 1365 genannt, 1879 bekommt sie den Namen „Maria, Königin der Engel.“ Der älteste Teil der Pfarrkirche ist das im 12. Jahrhundert erbaute Presbyterium (=Altarraum).
1334 entstanden das Mittelschiff und der Turm in seiner quadratischen Grundform. Der Anbau der beiden Seitenschiffe war 1686.
1922 bekam die Pfarrkirche neue Kirchenglocken aus Gussstahl, weil nach dem Kriegsende nur mehr eine Glocke übrig war.

Die letzte Kirchenrenovierung war 1986-1987

Die Pfarrkirche war bis zum 18. Jhd eine viel besuchte Wallfahrtskirche. Da die Gnaser ihre Kirche nicht mit Fremden teilen wollte, versiegte der Strom von Wallfahrern.

Im Jahr 2008 wurde die Pfarrkirche neu renoviert. 


  

 

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